Ein mysteriöses Schneeschloss erschien auf dem Gipfel des Gütsch
Wer im Januar auf dem Gütsch-Panorama-Winterwanderweg unterwegs war, konnte eine unerwartete Entdeckung machen: Prime Real Estate oberhalb von Andermatt.
Dort, inmitten der Windtürme, durch die Lage am Nordhang in einer Senke vor der Sonne geschützt, stand stolz eine prächtige Schneeburg. Sie war über zwölf Meter lang, hatte einen Wassergraben, ein Tor, eine Brücke sowie Türme und Mauern, die den Innenhof umgaben und schützten. Von aussen sah es aus wie eine Szene aus einem Disney-Märchen.
Nach einigen Minuten des Staunens, folgten eine Reihe von Fragen: Wer hat diese Burg gebaut? Wie lange steht sie schon da? Ein Post auf diversen Social Media-Kanälen brachte die Antwort.
Der erste Teil des Rätsels wurde gelöst, als sich David, Nico, Jannis, Michael und Elija aus dem Kanton Uri meldeten. Am 2. Januar, um 6 Uhr morgens, nahmen die fünf Freunde den ersten Zug nach Andermatt und auf den Nätschen. Von dort aus stiegen sie mit ihren selbst gebastelten Schlitten, auf denen sie ihre Ausrüstung befestigten, auf den Gütsch hinauf. Die jungen Männer fanden den perfekten Ort, um den Bau zu beginnen: genügend Schnee für die Mauer, das Tor und das Iglu, keine Sonne, damit das Schneewerk nicht schmilzt. Nach einem anstrengenden Tag mit einem wunderschönen Sonnenuntergang übernachteten sie im Iglu, bevor sie am nächsten Tag wieder abfuhren.
Damit aber nicht genug, das Geheimnis um die Schneeburg geht weiter. Ein paar Tage später entdeckte eine Gruppe von zehn Iglubauern aus Deutschland zufällig die Überreste des Iglus und setzten den Bau fort. Mit jahrelanger Erfahrung im Iglubau errichtete die Mannschaft in nur sechs Tagen ein regelrechtes Schloss. Eine Brücke führte über den Wassergraben und zum Haupttor des Schlosses. Im Inneren befand sich ein eindrucksvoll ausgestatteter und funktionierender Lebensraum mit Küche, Speisekammer, Aufenthalts- und Schlafräumen.